Verteilertafel Wasserstofftank

Damit die Energiewende und die damit einhergehende Umsetzung des Pariser Klimaabkommens Realität wird, sind wir alle gefordert. Mit dem Projekt „H2 Wasserstoffregion Uckermark-Barnim UB“ gehen die Landkreise Uckermark und Barnim einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2045.

Nach dem Prinzip ‚Aus der Region für die Region‘ bringen wir regionale und überregionale Unternehmen, Kommunen und andere Akteure aus Wissenschaft, Forschung, Verwaltung und Politik zusammen, um die Region zu einem innovativen Wirtschaftsstandort für die Erzeugung, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff zu entwickeln. Unser Ziel ist es, in der Region über den eigenen Verbrauch hinaus erzeugte grüne Energie regional zu speichern und in den Bereichen Mobilität, Wärme und Rückverstromung einzusetzen. Eine lokale Wasserstoffwirtschaft leistet dabei einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren, finanzierbaren Energieversorgung in der Region in Zeiten tiefgreifender energiewirtschaftlicher Veränderungen. Sie erhöht zudem die regionale Wertschöpfung und kann die Akzeptanz für erneuerbare Energien vor Ort steigern.

Die Energiewende wird nur gelingen, wenn alle verfügbaren Potentiale genutzt werden.

Vollständige Informationen finden Sie auf der separaten Projektwebseite: https://h2-uckermark-barnim.de/

Ziele der Wasserstoffregion

Die Ziele der Region orientieren sich an anderen H2-Netzwerken in Deutschland und Brandenburg. Das regionale Projekt H2 Uckermark-Barnim UB beabsichtigt, Impulse zur Weiterführung der Energiewende und zur Verbesserung der Systemintegration erneuerbarer Energien in Verbindung mit der Erhöhung der regionalen Wertschöpfung zu setzen.

Um die Transportkosten für Wasserstoff zu begrenzen bzw. zu senken, wird darauf abgezielt, die Produktion und damit die Verfügbarkeit von Wasserstoff in der Region aufzubauen. Gleichzeitig sollen hier Nutzungsmöglichkeiten für den Wasserstoff etabliert werden. Die räumliche Nähe zwischen Wasserstoffproduktion und wasser-stoffnutzenden Unternehmen in „Grünen Gewerbegebieten“ begünstigt regionale Netzwerke und eine effiziente Nutzung der Energie.

m Elektrolyseprozess entstehen neben Wasserstoff auch Sauerstoff und Abwärme. Ziel ist es, geeignete Elektrolysestandorte zu identifizieren, an denen die Nebenprodukte Verwendung finden. Geeignete Standorte sind hierfür zum Beispiel Klärwerke in den größeren Städten der
Region.

Um einen funktionierenden Wasserstoffmarkt für die Region zu etablieren, brauchen Unternehmen, sowohl auf der Wasserstoff-Produktionsseite, als auch auf der Verbrauchsseite, Planungs- und Investitionssicherheit. Hierzu kann eine „kommunale H2 Speicher- und Vertriebsgesellschaft“ beitragen. Ihre Aufgabe wird es sein, den Betreibergesellschaften von Elektrolyseanlagen eine vertraglich gesicherte Wasserstoffabnahme zu einem verlässlichen Festpreis zu garantieren.

Die Region möchte gemeinsam mit den Landkreisen und regionalen Unternehmen Ziele für eine dekarbonisierte Mobilität formulieren.
Folgende Ziele sind angestrebt:
• Möglichkeiten zur Umstellung des ÖPNV auf alternative, emissionsfreie Antriebe bis 20305
• die Senkung des MIV-Anteils am modal split durch den Ausbau des Angebots im ÖPNV (Erhöhung der Taktung, Anfahrpunkte reaktivieren)
• Die Umstellung der Intralogistik und anderer Fahrzeugflotten wie Abfallsammelfahrzeuge

Die Nutzung von Wasserstoff im Wohnquartier kann modellhaft mit Hilfe von Wasserstoffspeichern und Brennstoffzellen dargestellt werden. Hierfür vernetzen wir Akteur*innen, die Wohnquartiere entwickeln. In Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Akteur*innen der Region werden dazu Lösungsvorschläge erarbeitet, zu deren technischen Umsetzungen und Kosten Beratung angeboten wird.

Der Sicherung hochqualifizierter Fachkräfte und Weiterbildungsmöglichkeiten muss eine hohe Bedeutung zukommen, um beispielsweise Wartungsarbeiten zukünftig nicht nur von Herstellern durchführen lassen zu können, die oft in anderen Regionen ansässig sind, wodurch lange Anfahrzeiten entstehen.

Die Ziele der Region umfassen eine stärkere Berücksichtigung von Wasserstoff (Erzeugung und Nutzung) in der Landwirtschaft. Hierzu sollen Modellprojekte in der Region Uckermark-Barnim initiiert werden, die grünen Wasserstoff in der Landwirtschaft verwerten.

Unterschiedliche Formate, wie Informationsveranstaltungen, ein Tag der offenen Tür, die Einladung zu Eröffnungsevents, Presseberichte etc., zielen auf die Akzeptanz der Bevölkerung und ihre Erhöhung ab (nach dem Motto tue Gutes und rede darüber). Die regionale Produktion von grünem Wasserstoff mit Hilfe des großen Angebotes an regenerativer Energie bietet eine sehr günstige Möglichkeit, Vorbehalte gegen die große und potenziell noch wachsende Zahl von Windenergieanlagen abzubauen.

Entsprechend des Maßnahmenkatalogs des NOW-Beirates ist neben den anwendungsspezifischen Themen der Aufbau einer starken Zulieferindustrie über die gesamte Wertschöpfungskette eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Aufbau der H2-Industrie. In Form grüner Gewerbegebiete kann das Projekt H2 Uckermark-Barnim UB gemeinsam mit der Regionalen Planungsgemeinschaft geeignete und planerisch vorbereitete Flächen anbieten und auf diese Weise Voraussetzungen für die Entwicklung einer Zulieferindustrie schaffen. Im integrierten Regionalplan sind 29 Vorbehaltsgebiete Gewerbe („Regional bedeutsame Gewerbegebiete“) und 8 Potenzialstandorte für die Wasserstoffproduktion vorgesehen.

Das Regionalmanagement prüft die Förderlandschaft für Wasserstoffprojekte und bereitet mit regionalen Akteuren Projekte und Projektanträge für z.B. Interreg- und HyLand-Programme vor. Neben dem Mobilitätssektor emittieren andere Sektoren ebenso enorme Mengen an CO2.
Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Impulse zu CO2-Einsparungen auch in anderen Bereichen gesetzt werden.

Nachfolgende Einrichtungen werden auf das Interesse der Region am Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft und die Verfügbarkeit von Flächen für Reallabore, Demonstrationsanlagen, Forschung und Entwicklung etc. im Bereich der erneuerbaren Energien und Wasserstoffwirtschaft aufmerksam gemacht:

  • a) BTU Cottbus – Senftenberg (Werkstoffforschung, Speicher)
  • b) TH Brandenburg (Speicherung, Antrieb, Brennstoffzellen)
  • c) TU Berlin (Methanisierung)
  • d) Beuth Hochschule Berlin (Integration Elektrolyseure, Komponententests)
  • e) Fraunhofer IAP (Tanks, Speichersysteme)
  • f) GFZ (übertägige Speicherung)
  • g) Universität Stettin

Durch die gezielte Installation von Speichermöglichkeiten für regional erzeugten erneuerbaren Strom kann in den betreffenden Gemeinden ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung geschaffen und Übertragungsnetze entlastet werden. Möglichkeiten hierfür sind:

  • Speicherung in Form von Wasserstoff
  • Ansiedlung von Unternehmen (Generierung von Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen)
  • Speicherung in Form von Wärme (z.B. Aufbau von Nahwärmenetzen)

Vollständige Übersicht der Ziele zum Download.