Teich auf einer Koppel um den Teich herum ist ein teilweise kaputter Holzzaun. Auf der Koppel stehen vereinzelt kleine und große Bäume.

MORO – Modellvorhaben der Raumordnung

Grenzüberschreitende Synergien von Raumordnung und Wasserwirtschaft im Einzugsgebiet der Oder

Fördermittelgeber

Finanziert und gefördert durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) aus Mitteln der Modellvorhaben der Raumordnung (MORO)

Logo des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Logos des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Logo des Modellvorhaben der Raumordnung

Ziel des Modellvorhabens ist es, Synergien zwischen den Instrumenten der Wasserwirtschaft und der räumlichen Planung im deutsch-polnischen Verflechtungsraum und insbesondere im grenzüberschreitenden Einzugsgebiet der Oder und ihrer Nebenflüsse zu erkennen und zu nutzen.

Zu diesem Zweck werden im Rahmen einer Studie die Anforderungen der Wasserfachplanung an die Raumordnung sowie die Anwendbarkeit und Anwendung raumordnerischer Instrumente zur Erreichung wasserfachlicher Zielstellungen analysiert und bewertet.

Parallel dazu werden in drei ausgewählten Modellprojekten spezifische Maßnahmen an der Schnittstelle zwischen Raumordnung und Wasserwirtschaft entwickelt und erprobt. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt die Modellvorhaben mit jeweils rund 200.000 Euro.

Die Region Uckermark-Barnim ist ein Modellprojekt unter dem Titel: Dialogprozess zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes im deutsch-polnischen Grenzgebiet

Projektträger ist die Regionale Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim. Die Laufzeit des Projektes geht vom November 2024 bis Juli 2027.

  • Wir wollen mit polnischen Akteuren in einen grenzüberschreitenden Wissens- und Erfahrungsaustausch zu den Themen Raumordnung und Wasserwirtschaft treten.
  • Wir wollen geeignete Strategien zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes erarbeiten sowie Maßnahmen zum vorbeugenden Hochwasserschutz.
  • Wir wollen die Akteure in der Region für die Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten sensibilisieren sowie neue Kooperations- und Umsetzungsmodelle zur Vernetzung der Akteure erarbeiten und diskutieren.
  • Und wir wollen Erkenntnisse gewinnen, welche Steuerungsmöglichkeiten auf Ebene der Regionalplanung bezüglich der Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes möglich und sinnvoll sind.
Der Zeitplan bildlich dargestellt. Ganz oben ist eine Pfeil mit der Beschriftung "2025". Darunter sind einzelne Zwischenschritte aufgelistet, die in diesem Jahr passieren sollen oder bereits geschehen sind. Von links nach rechts lauten die Schritte:
" 1. deutsch/polnischer Workshop: Erfahrungsaustausch, Datenabgleich"
"Entwurd Konzeption/Handlungsempfehlungen"
"Fachaustausch, Zwischenergebnisse, Umsetzungsmöglkichkeiten"
"Auswertung/Einarbeitung Ergebnisse des Gutachtens"
"2. deutsch/polnischer Workshop: Hochwasserschutz"
"3. deutsch/polnischer Workshop: Kooperation/Umsetzung)

Die Region Uckermark-Barnim umfasst eine Fläche von ca. 4550 Quadratkilometern mit sehr unterschiedlichen Landschaftstypen, Nutzungsarten und Funktionen. Die Region gehört mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von ca. 450-650 mm pro m² zu den trockensten Gebieten Deutschlands. Sie verfügt aber andererseits auch über eine große Anzahl von Oberflächengewässern und Moorflächen.

Vor diesem Hintergrund und bereits umfangreicher vorhandener Vorstudien, Untersuchungen und Daten haben die Landkreise Uckermark und Barnim 2021 für die Planungsregion ein Gutachten zur „Analyse und Bewertung regionalspezifischer Daten zum Landschaftswasserhaushalt der Planungsregion Uckermark-Barnim“ in Auftrag gegeben.

Ziel des Projektes war die Analyse regionalspezifischer Daten, die Identifikation von Handlungsräumen sowie die Erarbeitung flächenspezifischer Maßnahmen. Dabei wurden die Themen Landschaftswasserhaushalt, Landwirtschaft und Forstwirtschaft besonders unter dem Aspekt der aktuellen Klimaszenarien betrachtet.

Für die Kommunen liegt mit dem Gutachten ein themenübergreifender und flächenspezifischer Maßnahmenkatalog als Orientierung für ihre weitere Planung vor.

Weiterhin bildet das Gutachten eine wesentliche Grundlage für das MORO-Projekt. Es gibt sowohl bereits erste Hinweise auf regionalplanerisch zu sichernde Flächenkategorien als auch Handlungserfordernisse für das Wassermanagement in der Region. Dabei werden Empfehlungen für die Nutzungsweise in Land- und Forstwirtschaft aufgeführt.

Neuigkeiten & Veranstaltungen

Am 10. Juli 2025 fand im Familiengarten in Eberswalde der erste regionale MORO-Fachaustausch statt. Im Fokus stand die Vorstellung und der Austausch rund um den Entwurf eines Handlungskonzepts zur Stärkung des Landschaftswasserhaushalts in der Region Uckermark-Barnim. 25 Expertinnen und Experten aus Wasserwirtschaft, Naturschutz und Raumordnung waren der Einladung der Regionalen Planungsstelle gefolgt.

Fachvorträge zum Niedrigwasserkonzept des Landes Brandenburg, zu den spezifischen Herausforderungen eines sich ändernden Wasserregimes aus Landkreisperspektive sowie zu den Möglichkeiten und Grenzen der Regionalplanung schufen den thematischen Rahmen und stießen erste Diskussionen unter den Teilnehmenden an.

Dem folgte die Präsentation des ersten Entwurfs des Handlungskonzepts: Dies soll über Herausforderungen und Handlungsbedarfe zum Thema Wasser in der Landschaft informieren, Verständnis für besondere Handlungsbedarfe schaffen und als Grundlage für weitere Planungen und Umsetzungen von Maßnahmen dienen. Dazu wird es ausgewählte Schwerpunkträume mit besonderem Handlungsbedarf darstellen sowie einzelne Maßnahmen konkret beschreiben, um eine effektive Umsetzung interessierter Akteure zu unterstützen. Das Handlungskonzept richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, der Regionalplanung, an die Wasser- und Bodenverbände, an Landeigentümer/-innen, Landnutzer/-innen sowie weitere relevante Akteure.

Als zentrale Informationsgrundlage zur Erarbeitung des Handlungskonzepts dient das Gutachten zum Landschaftswasserhaushalt der Region Uckermark-Barnim (2022) mit seinen räumlichen Analysen und Empfehlungen. Diese Informationen mit Expertinnen und Experten aus der Region zu überprüfen, stellte ein weiteres, wichtiges Ziel des ersten Fachaustausches dar. Zum Einstieg in den interaktiven Arbeitsblock diente ein Impulsvortrag über Erfahrungen aus erfolgreich umgesetzten Maßnahmen in der Region. Dem folgte eine intensive Arbeitsphase, räumlich orientiert an den Einzugsgebieten der Wasser- und Bodenverbände Uckerseen, Welse und Finowfließ (Oder-Einzugsgebiet).

Der erste Fachaustausch lieferte wertvolle Hinweise zu regionalen Gegebenheiten, Erfordernissen und Herausforderungen, die im Rahmen des MORO-Projektes in die weitere Ausarbeitung des Handlungskonzepts einfließen werden. Er bildet gleichzeitig den Start einer Reihe von Veranstaltungen, die den Austausch mit weiteren regionalen Akteuren für einen verbesserten Landschaftswasserhaushalts in der Uckermark und dem Barnim fördern sollen – allen voran mit Vertreter/-innen der Kommunen und Landwirt/-innen.

Das Programm und die Folien zu den Vorträgen können Sie unter den folgenden Links einsehen:

Programm

Präsentationen

Vor einem Haus und steht eine Reihe von Personen und schaut in die Kamera.

Am 17. Juni 2025 fand in Szczecin der erste deutsch-polnische Wissens- und Erfahrungsaustausch unter dem Thema „Landschaftswasserhaushalt in der Region Uckermark-Barnim und der Wojewodschaft Zachodniopomorskie: Kenntnisstand, Strategien, Handlungsbedarfe“ statt. Mehr als 30 Teilnehmende aus relevanten Institutionen der Projektregionen in Deutschland und Polen nahmen an dem Treffen teil.

Mit Fachvorträgen wurden Einblicke in Datengrundlagen und Zuständigkeiten auf beiden Seiten der Oder geteilt. So wurden von der polnischen Seite die Herausforderungen hinsichtlich der sich verändernden Wasserbilanzen, die Auswirkungen von Dürre in Flussgebieten sowie die Rolle der polnischen Raumordnung bezüglich des Landschaftswasserhaushaltes dargelegt. Von Seiten der deutschen Behörden wurden weiterhin bestehende Handlungsbedarfe und Lösungsstrategien sowie Maßnahmenbeispiele zur Gewässer- und Moorrenaturierung vorgestellt.

Die Regionale Planungsgemeinschaft präsentierte die Ergebnisse des Gutachtens zum Landschaftswasserhaushalt der Region Uckermark-Barnim. Dem folgte eine rege Diskussion unter den Teilnehmenden über Herausforderungen, Missstände und Möglichkeiten an den Schnittstellen zwischen Raumplanung und Wasserwirtschaft. Der Grundstein für einen grenzübergreifenden Dialog zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes im Einzugsgebiet der Oder wurde erfolgreich gelegt und ein gemeinsames Projektverständnis unter den Akteuren erzeugt.

Der Workshop macht den Auftakt einer dreiteiligen Serie, die im Oktober 2025 und Januar 2026 mit den Themenblöcken „Herausforderungen: Hochwasserschutz, Trockenheit, Anpassung an den Klimawandel im nördlichen Oderraum“ und „Kooperationsstrukturen und Umsetzungsmaßnahmen“ in deutsch-polnischer Konstellation fortgesetzt wird.

Parallel dazu werden weitere Austauschformate mit Experten und Betroffenen in und aus der Region Uckermark-Barnim zur Verbesserung des hiesigen Landschaftswasserhaushaltes organisiert werden. Den Start dazu wird ein erster Fachaustausch im Juli 2025 in Eberswalde machen.

Vor einer Wand, an der Karten angepinnt sind, stehen drei Frauen und zwei Männer und schauen in die Kamera.

Am 23. Januar 2025 fand ein erstes Treffen mit dem polnischen Regionalbüro der Wojewodschaft Zachodniopomorskie in Szczecin zur Abstimmung der geplanten deutsch-polnischen Workshops sowie zum Erfahrungsaustausch zum Thema Landschaftswasserhaushalt und vorbeugender Hochwasserschutz statt. Der konstruktive Austausch brachte aufschlussreiche Einblicke in die Bearbeitung der Themenfelder des jeweiligen Regionalplanungs-Büros.